DEICHKIND – Trabrennbahn Hamburg
25.08.2017 / Krawall und Remmidemmi auf der Trabrennbahn.
Ganz im Sinne von „Denken Sie groß“ strömte das zahlreiche Publikum in der Hamburger Abendsonne (also die echte, nicht der Nieselregen, der gerne als Hamburger Sommer verkauft wird) auf die Trabrennbahn. Die Erwartungen waren hoch. Deichkind in Hamburg das muss sensationell sein. Ein bisschen arg gedrosselt wurde diese Erwartungen allerdings direkt mit den Vorbands Mighty oaks und der Mädchengang, deren Name mir mit dem ersten Song entfiel. Mighty oaks wirkten auf der riesigen Bühne mit ihrem Akustiksound verloren und leider auch sehr blechern, da die Tonqualität doch zu wünschen übrig lies. Die Mädchengang hob schon eher die Stimmung, wenn die HipHop Beats der Schwestern S mal ankamen. Auch hier war der Soundmeister Bier holen. Am Rande sei erwähnt, das das Bierstandpersonal auf Langsamkeit geschult war und so jeder Gewinn eines Hopfentropfens wie pures Gold wirkte und die Wiederkehr der verschollenen geglaubten Bierholer unglaublich zelebriert wurde.
Plötzlich riss die Hälfte der Konzertbesucher ihre Smartphones im Videoaufnahmemodus in die Luft und hielten diese wie versteinert auf die Bühne gerichtet.
Es war soweit das Konzert begann mit So’n Musik. Doch statt direkt das Fass hereinzurollen, hangelte sich Deichkind von ihren bekannten bis weniger bekannten Songs durch das Programm. Bis sie dann tatsächlich das Fass hereinrollten dauerte es eine Weile und erst dann kam das an, was man von Deichkind erwartete: Selbst die hintersten Reihen zum Wackeln zu bringen. Fast wollten sie sich schon ohne Krawall und Remmidemmi verabschieden, doch ohne diese Zugabe wollte keiner sie gehen lassen. Zum Glück, denn hier war der Zeitpunkt als die ganze Trabrennbahn sprang und bebte. Deichkind kann es ja doch – kurz bevor die Flutlichter die Herde von wieder von der Bahn traben lies.
Bewertung: 6/10