KINGS OF LEON – Festhalle Frankfurt

09.12.2010 / König der Löwen?

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Ich war gefühlte 8 Jahre nicht mehr in der Festhalle, und ich weiß seit gestern wieder warum. Nicht nur weil dort Veranstaltungen stattfinden wie das Internationale Reitturnier, Flippers Abschiedstournee, ABBA The Show oder Shakira, sondern weil mir die Halle definitiv zu groß, der Sound meistens echt mies und Organisation schlecht ist. Ausserdem stellt sich immer die Frage, wo parke ich mein Auto ohne nachher mit 5000 anderen Fahrzeugen im Stau zu stehen?

Die Anreise gestern war schon der Knaller. Schneebedeckte Fahrbahn auf der A66. Wir dachten schon, dass es wie bei Shakira läuft, die ihr Konzert ja absagen musste, weil der Flieger aus Paris nicht starten konnte. Wir kamen aber schon mal pünktlich an und fanden sogar noch einen Parkplatz im Marriot Hotel, gegenüber der Festhalle. Die 13 Euro Parkgebühren muss man halt noch auf die eh schon zu teuren Ticketpreise der Festhalle dazu rechnen.

Dann waren wir endlich in der Halle. Schön ist sie ja, sogar ziemlich schön. Jacken abgeben war dank Ivonnes Ellebogen-Einsatz an der Garderobe kein Problem. Ich kümmerte mich derweilen um die Getränke. Nach dem ersten Schluck Elefantenpisse entschied ich mich, an diesem Abend nichts mehr zu trinken. Keine Ahnung was die da in die Plastikbecher geschüttet haben, aber es schmeckte nicht nach Bier.

Die Vorband waren The Whigs, die erstaunlich gut waren. Auf jeden Fall haben sie die Bude gut eingeheizt. Gegen 21.20 kamen dann die Löwen auf die Bühne. Die ersten 3 Lieder haben wieder bewiesen, dass der Sound einfach kacke in der Festhalle ist. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie der Soundmischer am Schwitzen war, um das alles erträglicher zu machen. Und er hat es echt geschafft. Ab dem vierten Lied war es echt gut abgemischt.

Die Brüder und der eine Cousin aus Tennessee haben alles gespielt, um es den 14 jährigen schreienden Mädels und den 40 jährigen Rockern recht zu machen. Mir persönlich fehlten ein paar alte Songs wie „King of the Rodeo“ oder „Red Morning Light“. Was ich nicht ganz verstanden habe, war das unfassbar hässliche Bühnenbild. Zusammengewürfelte Scheinwerfer in Blöcken, die in seltsamer Reihenfolge aufblinkten, um am Ende ein Feuerwerk darauf abzubrennen. Muss man das als große Band machen? Ein Feuerwerk gehört wohl zum Status „berühmt und erfolgreich“ dazu. Auf der rechten Seite eine Leinwand, die in unregelmässigen Abständen mal nach oben, mal nach unten gelassen wurde. Die Livebilder, die auf 3 Leinwänden übertragen wurden, waren oft von unerträglich hässlichen Blümchenumrandungen umgeben. Vielleicht war das für Shakira vorgesehen. Da hätte es gepasst.

Knaller wie „Use Somebody“ und „Sex on Fire“ beendeten das Programm dann nach guten musikalischen 100 Minuten.

Schade, dass die Jungs so erfolgreich sind. Sonst würden sie sicherlich in der Jahrhunderthalle oder besser noch in der Batschkapp spielen. In den Genuss bin ich leider nie gekommen. (Lemmy)

BEWERTUNG: 8/10

www.kingsofleon.com