MONA – Das Bett Frankfurt

21.10.2011 / U2 als The Clash in Frankfurt?

mona_2011

Jaja, sie hören sich tatsächlich manchmal ein wenig wie in den frühen Jahren von U2 an. Dabei sind sie doch soooo anders. Ich hatte mir den Tipp von AdRock und meinem Bruder zu Herzen genommen und wollte mir selber ein Bild dieser aufstrebenden Rock-Hoffnung machen. Enttäuscht wurden wir nicht.

Der Abend fing schon mal nicht nach Standart-European-Concert Time an, was mir positiv auffiel. War halt mal was anderes. 20.30 stand auf der Karte, 20.30 fing die Vorband „The Transfer“ an. Und die hatten es live ziemlich in sich. Vom Look her passten sie ein wenig in den Rockabilly Stil Monas und musikalisch waren sie ein richtiger Kracher. Alternative, Rock und Postrock verbanden sich zu einem Hörgenuß. Ich holte mir die CD am Merge-Stand, was ich extrem selten mache. Leider kommen die Lieder auf der Platte etwas zu seicht daher.

Nach einer kurzen Pause ging es zackig um 21.20 Uhr weiter. Wer kein Lied von Mona kennt, muss nur die Augen schließen und sich U2, Kings Of Leon und Johnny Cash auf der Bühne vorstellen. Das alles vereint kann nicht schlecht sein. Manchmal rotzen sie die Sau raus, oft sind sie so seicht wie eine „Girlie Rock Band“ und wieder manchmal hatte ich das Gefühl gleich in einen alten Cadillac steigen zu müssen. Ich muss aber gestehen, dass ich gehofft hatte, die Lieder würden Live ein wenig rauher und rockiger werden. Zu viel „uhuuuuuu, ahaaaaaaa und lalalaaaaaaa“ waren mir dabei. Da half auch nicht die Flasche Jägermeister, von der Sänger Nick Brown alibimässig 2 Schlucke trank, um dem deutschen Publikum zeigen zu müssen, das harte Rocker so etwas nun mal machen. Aber mehr als 2 Schlucke wurden es auch nicht. Die 2 Bier die er antrank, um dann eins gegen den Mona Banner zu schmeißen und das andere wieder auf seinen dafür vorgesehen Platz zu stellen, machten es nicht besser. Mit dem Lied „Teenager“ wollten sie die Gäste aufrütteln, was in Frankfurt ja bekanntlich schwer ist. Das Lied hat gegen Ende einen gewissen Mitsing-Charackter, den die Band dazu ausnutzte, Frankfurt gegen Berlin  und Warschau ansingen zu lassen. Am Ende hat dann Frankfurt gewonnen. Aber auch diese Floskel geht wohl auf jedem Konzert.

Die Stimme von Nick Brown ist aber der Wahnsinn. Auf der Platte bekommt man einen netten Einblick, aber Live ist das echt höhere Kunst. Die Jungs hatten allesamt Lust zu spielen, auch wenn der Sänger es sich hat anmerken lassen, dass das Frankfurter Publikum nicht mit dem Berliner zu vergleichen ist. Ihre Instrumente beherrschen Sie perfekt. Und auch wenn es Momente gab, wo ich mir mehr Rock gewünscht hätte, muss man am Ende sagen, dass es vergnügliche kurze 80 Minuten waren, in denen die Band alles rausgehauen hat. Wenn sie das nächste mal nicht einen auf Next-Superstar machen und 8 Drumsticks und 20 Plektren im Publikum verteilen, bekommen sie von mir einen Punkt mehr.

Den Vergleich mit U2 schmeißt man sofort über den Haufen, wenn man die Jungs sieht. Wer aus Nashville Tennessee kommt kann man gar nicht mit Iren vergleichen.

Ob sie das „Next-Big-Thing“ werden wage ich zu bezweifeln. Potenzial haben sie. Radiotauglich sind sie auch. Fehlt nur noch das Quentchen Glück. Ich werde sie weiter beobachten. (Lemmy)

BEWERTUNG: 8/10

www.myspace.com/monatheband

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