RADIOHEAD – Köln Lanxess Arena

15.10.2012 / another Trip

radiohead_2012

In den Genuss Radiohead live sehen zu können kam ich bisher noch nicht so häufig in meinem Leben. Einmal verhinderte mich eine plötzlich aufkommende Übelkeit auf einem Festival daran oder es war einfach schon ausverkauft, bevor ich überhaupt nur darüber nachdenken konnte. Diesmal wurde alles von langer Hand geplant. Nicht von mir. Ich hätte wieder viel zu lange darüber nachgedacht, ob ich mir den exzentrischen Thom Yorke unbedingt geben muss. Ausserdem sind 75 Euro ein stolzer Preis. Aber um das vorwegzunehmen. Die haben sich voll gelohnt. Und dank Torsten musste ich eh nur 60 zahlen. Nochmal danke dafür.

Das Drumborium um die Tickets herum war noch nie größer. Um dem Schwarzmarkt den Hahn abzudrehen waren die Tickets personalisiert. Falls man ein Ticket weiterverkaufen wollte, was bei uns der Fall war, musste man sich das Ticket Wochen vorher erst umschreiben lassen. Und dann musste man es an einem Schalter vor der Halle (nach Vorlage des Personalausweises) gegen ein (Festival-) Band umtauschen.

Nachdem wir den noch nie da gewesenen Ticket-Sicherheitsquatsch hinter uns gelassen hatten, betraten wir die Halle mit dem seltsamen Namen (vom dem ich mich heute noch Frage woher er kommt). Oder muss man Lanxess unbedingt kennen?

Die Innenraum-Tickets erwiesen sich als beste Wahl. Der Raum war definitiv nicht komplett gefüllt. Es waren auch noch genügend Sitzplätze auf den Rängen vorhanden. Wir standen direkt vor dem  Mischpult und wenn man gewollt hätte, wäre man bis nach Vorne gekommen. Von der Vorband Caribou hatten wir die ersten Minuten verpennt. Aber sie passten mit ihrer elektronischen Musik ganz gut zu Radiohead. Trotzdem war es nicht mein Fall.

Dann kamen die Radioköpfe. Nach dem Starter „Bloom“ kam direkt eines meiner Lieblingslieder „Lucky“ von der CD „ok-computer“ (die ich definitiv auf eine einsame Insel mitnehmen würde).  Nach all den Konzerten und unfassbaren visuellen Steigerungen fragt man sich immer wieder, wie es die Licht- und Sounddesigner schaffen wollen, einen mit etwas Neuem in den Bann zu bekommen. Doch auch hier hatten sie sich was nettes Einfallen lassen. Über den Köpfen der Band schwebten 9 bis 12 großformatige Monitore, die sich der jeweiligen Musik in ihrer Position und Farbe anpassen und ändern konnten. Das ergab (nicht immer) sehr geniale neue Räume. Etwas dumm dagegen waren die QR-Codes die immer wieder während der Musik-Pausen über der Bühne eingeblendet wurden. Mich würde interessieren, welches Handy den Spagat zwischen Hell und Dunkel schafft. Das iPhone jedenfalls nicht. So bleib der QR-Code leider ein Rätsel für mich.

Musikalisch folgten eine bunte Mischung aus allen Alben.  Meine Highlights waren „Reckoner“, „Pyramid Song“, „Nude“. Nach 15 Songs und „Bodysnatcher“ war der erste Teil vorbei. Danach folgten noch unfassbare schöne, Gänsehaut-erzeugende Songs wie „Weird Fishes“, mein „Pyramid Song“ und „How To Disappear Completely“. Die letzten Songs gaben uns Raum zum Zappeln und Tanzen. Es war wunderbar. Nach 2,5 Stunden war es vorbei und viel besser als ich dachte.

BEWERTUNG: 10/10

Radiohead