SIGUR RóS – SCHLACHTHOF WIESBADEN

Sigur Rós und Olafur Arnalds, Schlachthof Wiesbaden

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Was will man erwarten, wenn man diese Jungs und Mädels schon zum sechsten oder siebten mal sieht? Immer noch sehr viel! Man möchte sie am liebsten auf einem Berg in Island spielen sehen und wenn man die Augen schließt, steht man auch dort.

Den Abend gestartet hat Olafur Arnalds, ein Musiker, der es versteht Musik zu schreiben, bei der man sich eine Kugel in den Kopf jagen möchte, so traurig ist sie. Versteht mich nicht falsch, die Musik ist super gewesen. Sehr melancholisch (sind alle in Island so), sehr leise, sehr sanft. Aber nach 5 Liedern hat man dann auch genug.

Das die Jungs von Sigur Ros vorm Schlachthof eine Runde Fussball in aller Öffentlichkeit gespielt haben, beweist ihre nicht vorhandenen Starallüren.
Drinnen in der Halle ist alles ein wenig professioneller geworden. Der Teppich, auf dem Jón Thór so gerne gestanden oder gesessen hat, sucht man vergebens. Der Schlabberlook der letzten Jahre ist einer Admiralsjacke gewichen. Und das nun Lichter etwas mehr eingesetzt werden als noch vor 7 Jahren, ist völlig ok.

Ein, zwei Takte genügen, um das Publikum in die atmosphärische Welt von Sigur Rós hineinzuziehen. Die Klangwelt der Isländer ist voller ausufernder und feiner Klänge. Die Band wechselt ihre Instrumente wie keine andere Band. Der Keyboarder  wechselt zur Quer- und Blockflöte, Orri Pall Dyrason – sonst am Schlagzeug – greift zum Xylofon, Georg Holm spielt seinen Bass auch mal mit Drumsticks, und Gitarrist und Sänger Jón Thór Birgisson bearbeitet seine Gitarre gern mit dem Cellobogen, der am Ende auch mal ganz gerne in Fetzen fliegt.
Am Ende wartet jeder nur noch auf den Song „Untitled 8“. Wer ihn nicht kennt, der kennt Sigur Rós nicht. Für mich einer der größten Songs, der jemals geschrieben worden ist. Leiser Start, unfassbares Ende…

Ich weiß das das Konzert nicht an die vorherigen Konzerte rankommt, alleine schon deshalb, weil der Ort in der Sigur Rós Konzerte stattfinden besondere Orte sein müssen, wie Kirchen, Orchestersäle oder eben ein Berg in Island. Die Atmosphäre im Schlachthof ist einfach zu unruhig für so ein Event.

Alles in Allem war es trotzdem das Konzert dieses Jahr. Deswegen 9 Punkte!

BEWERTUNG: 9/10

www.sigur-ros.co.uk

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