SONNENROT 2011

15.07. – 17.07.2011 / Rot war mein Nacken

sonnenrot_2011

Dieses äusserst nette und kleine Festival durfte ich schon 2008 kennenlernen, als die Location noch ihren Sitz in der Nähe des Starnberger Sees hatte. Danach mussten es umziehen, und deswegen war ich ziemlich gespannt auf die neue Location. Um Platz und Zeit zu sichern, starteten Henning und ich schon einen Tag früher als der Rest der Truppe, bestehend aus Rahel, Markus, Tommes W., Carsten, Tommes M. und Helle. Bei Ankunft am Donnerstag wurde uns klar, dass es unnötig war, einen Platz zu sichern. Die Menge der Menschen konnte man sehr gut überschauen und so sollte es auch bleiben.

Die Freude auf mein erstes Festival in diesem Jahr war enorm. Das Lineup war durchwachsen, aber ich wusste, dass bei der richtigen Konstellation der Leute, einer Sonne die uns warm gesonnen sein sollte und der richtigen Entspannung, das Festival ein Erfolg werden musste. Der Donnerstagabend war noch von kleinen Schauern durchzogen. Die minderte aber nicht die Stimmung in dem äusserst kleinen Partyzelt, in das Henning und ich vor den Schauern geflüchtet waren.

Freitags kam der Rest unserer Besucher fast zeitgleich in Eching an. Danach ging es recht zügig aufs Gelände, dass sich als wahrer Schatz entpuppte. Das Sonnenrot Team hatte sich das Geld für 2 kleine Bühnen gegönnt, um gar keine musikalische Pause entstehen zu lassen. Es spielte nämlich jeweils nur eine Band, während die andere Bühne zum Aufbau der nächsten Combo genutzt wurde. Das erste was wirklich negativ auffiel war der Biersponsor. Wie kann man nur im Freistaat Bayern Heineken als Sponsor auftreten lassen. Einen Erdinger-Stand für Biertrinken mit Geschmack gab es dann doch noch. Die Essensauswahl war sehr gut. Besonders der Barbarenspieß hatte es meinen etwas angeschlagenen Magen angetan. Bis zum Ende des Festivals hatten wir die 10er Karte voll… Rülps.

Das Lineup gibt definitiv auch einen Punktabzug. Der Freitag war ein einziger Hammer, der Samstag dafür der komplette Reinfall. Den Freitag-Auftakt machten The Young Gods aus der Schweiz (und nicht aus Frankreich wie wir alle dachten), gefolgt von den wahnsinnig genialen Triggerfinger aus Belgien. Ein Hammer Sänger, ein überaus sympathischer Schlagzeuger (wie wir hautnah erleben durften) und ein cooler Bassist, die ordentlichen Rock gemacht haben – Ich hab soeben alle Platten bestellt. Danach fielen noch The Unwinding Hours und Turbostaat auf. Mandy Leipzig erwähnen wir hier NICHT.

Um 19.10 kam dann mein persönliches Highlight auf die Bühne. Es gaben sich Motorpsycho die Ehre, eines ihrer wenigen Konzerte, in Eching zu spielen. Das es was ganz besonderes war, merkte man auch daran, dass sich auf einmal Bands wir Triggerfinger, Turbostaat und The Young Gods unter das Publikum mischten, um die Männern aus Norwegen zu hören. Für mich das Beste, was ich an diesem Wochenende gehört habe.

Der Samstag stand im Zeichen des Sees. Wir wussten, dass das Lineup nicht unseren Vorstellungen entspricht. Daher machten wir uns Richtung See, der einem die komplette Müdigkeit aus den Adern saugte. Eigentlich erwarteten wir nur den Auftritt von Slut, der aber ein kompletter Reinfall werden sollte. 25 Minuten zu kurz, viel zu leise und unmotiviert waren die Jungs aus Ingolstadt. Lag es an der Niederlage gegen Pauli? Egal, danach ging es wieder Richtung See und Sonne. Der Tag konnte gar nicht besser sein. Das Nachmittag-Lineup bestand aus osteuropäischen Balalaika-Spielern, die keiner von uns sehen wollte. Und auch Marteria war so Scheiße, dass man getrost ins Zelt gehen konnte.

Das ich am Sonntag dafür bestraft wurde, zu wenig Müll verursacht zu haben, werde ich nie vergessen. Das nächste Mal also mehr Dreck machen, so das Fazit. Pfff…

Abgerundet wurde das Festival am Sonntag mit einem Besuch bei einem Freund in Dachau, der seinen kompletten Vorrat an Würsten an uns verbraten hat. Weißbier und Säfte waren inklusive. (Lemmy)

Fazit: Bei der Location und der Konstellation an Menschen gerne immer wieder.

BEWERTUNG: 8/10

www.sonnenrot.com

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