BLACKMAIL – Nachtleben Frankfurt

05.10.2011 / … Blackmail mit Reetz die 2.

blackmail_2011

Irgendwie hatte ich mich nicht so darauf gefreut wie sonst. Das könnte man darauf zurückführen, dass ich Blackmail schon zu oft gesehen habe oder das die Stimmung einfach eine andere ist als früher. Ich bleibe dabei, Matthias Reetz kann Aydo nicht ersetzen.

Das für die Batschkapp angesetzte Konzert wurde kurzfristig ins deutlich kleinere Nachtleben verlegt. Schon das zeigt ein wachsendes Desinteresse der Band gegenüber. Ob alle Zuschauer ihren Weg ins Nachtleben gefunden haben, vermag ich zu bezweifeln. Als wir dort ankamen saßen Kurt und seine Combo noch vor dem Nachtleben, um gemütlich ein oder zwei Kaltgetränke zu sich zu nehmen. Sich unter die wartenden Menschen zu mischen finde ich sehr sympathisch. Die Vorband haben wir einfach mal links liegen gelassen, was mir nachträglich natürlich leid tut, weil sicher nur 10 Leute vor der Bühne standen.

Standart European Concert Time ging es dann los. Die erste halbe Stunde waren grausam. Die sicher gute Stimme von Matthias Reetz war kaum zu hören, und der Rest des Sounds war grässlich. Im zweiten Drittel verbesserte sich das, wobei dann eher die Stücke der neuen Platte kamen, die mir nicht so zusagen, weil mir die improvisierten Elemente fehlen. Die Songs sind zu sehr auf Radiotauglichkeit überprüft worden. 3,5 – 4 Minuten-Stücke, eben Standart, was nicht heißen soll das alles Mist war. „Monographic Doll“ oder „Sky on Sky“ sind super Stücke, Gänsehaut pur. Das letzte Drittel bestand aus vielen alten Songs. Da kam auch wieder die Klasse von Kurt Ebelhäuser hervor. Sein Gitarrensound ist wahnsinn. Er improvisierte das letzte Stück in unermessliche brachiale Soundlängen. Wahnsinn. Dafür immer wieder gerne.

Aber ob Matthias Reetz jemals das Charisma eines Aydo erreichen wird bleibt offen. Das Problem ist meiner Meinung nach, dass Blackmail einen Sänger gesucht haben, der sich ansatzweise so anhören soll wie Aydo. Deswegen vergleicht man Matthias zu Recht mit ihm. Das kann er aber nicht leisten. Im fehlt das Rampensau-Gen und der manchmal arrogante Umgang mit dem Publikum, wofür man Aydo gehasst und geliebt hat. Wird Matthias jemals die Wall-of-Death auf einem Live-Konzert anstimmen? Nein.

BEWERTUNG: 08/10

www.blackmail-music.com
www.myspace.com/thisisblackmail

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