PHONO POP – Rüsselsheim

21.07.2012 / Ist das noch Pop?

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Meine ersten Erfahrungen mit dem Phono Pop Festival sind sehr lange her (Headliner Sub7even). Schon damals war ich begeistert von dem kleinen übersichtlichen Festival in einer tollen Location. Wie fast alle Festivals ist auch das Phono Pop gewachsen und es musste sich an die gestiegenen Besucherzahlen anpassen. Schon seit ein paar Jahren gastiert es nun im „Opel Altwerk Innenhof“, und das ist fantastisch. 2 kleine Bühnen durch kurze Gehwege getrennt, inmitten alter Fabrik- und Bürogebäude.

Das Lineup glänzt immer wieder durch neue (für mich) unbekannte Bands und feine Highlights. Letztes Jahr waren zum Beispiel „Junip“ am Start und das Jahr davor „Friska Viljor“ und  sogar international bekannte Bands wie „Portugal. The Man“ haben hier schon gespielt. Also kein Dorf und Wiesenfest.

Dieses Jahr stand für mich fest, dass ich „We Were Promised Jetpacks“ noch mal unter freiem Himmel sehen will. In der Halle hatten sie mich dieses Jahr ja schon gegen die Wand gespielt. Immer noch ein Highlight. Ich bin gegen 19.50 auf dem Gelände angekommen, weil sich die schwedische Band „Urban Cone“ recht interessant anhörten. Tatsächlich passte diese Band unglaublich gut in das „Pop Konzept“ des Festivals, was aber durchaus positiv gemeint ist. Interessante Synthie-Klänge, gemischt mit gutem Gitarrensound. Sehr sympathisch. Das Lied „Freak“ hat durchaus das Zeug zum Star. Danach kamen „Steaming Satellites“, eine Band aus Österreich. Aber das merkt man ihnen nicht an. Elektronische Beats treffen Schlagzeug und eine Stimme, die mich an den Sänger von „Borgenine“ erinnerten. Kennt kaum einer, muss man aber gesehen haben.

Aber dann kam das Highlight des Festivals (danke Marc) auf die Bühne. Den Jungs merkt man die Wucht die sie verbreiten nicht an. Kleine, unscheinbare, zierlich wirkende Schotten. Aber wenn sie anfangen und dann Songs wie „Quite Little Voices“, „Medicine“ oder „Boy In The Backseat“ spielen, überrollen sie einen mit ihrer Wucht. Bei dem Gedanken an den Abend und die Musik bekomme ich Gänsehaut. „It´s Thunder And It´s Lightning“ rundete den Abend komplett ab. Klar hätten es noch 20 Stücke mehr sein können. Aber überziehen darf nur der Headliner. Und das waren an dem Abend „Nada Surf“. Schande über mein Haupt. Aber ich habe die extrem sympathischen Jungs schon so oft gesehen, dass ich nach meinem persönlichen Highlight einfach in den Zug gestiegen bin und nach Hause in mein Bett wollte, um von Schottland zu träumen.

BEWERTUNG: 10/10

www.phonopop.de