SIGUR RÓS – Zenith München

23.02.2013 / Zwischen Elfen und Geysiren

sigurros_2013

Wenn die Isländer auf Tour sind sollt man jede Strecke in Kauf nehmen, um sie sehen zu können. Diesmal schreckten uns die 400 km nach München keineswegs ab. Im Gegenteil. Endlich mal eine Location, die ich noch nicht kannte und von der ich noch nie gehört hatte. Diesmal lud die Zenith-Halle in München ein. Ich hatte keinerlei Vorstellungen von der Größe der Halle. Gut 5000-6000 Menschen sollten in dem alten Industriegebäude, in der früher Straßenbahnen zur Reparatur waren, Platz haben.

Bei arschkalten Temperaturen stapften wir, mit einer Menge anderen Menschen, durch den Schnee in Richtung Halle. Drinnen erwarteten uns zum Glück wärmere Temperaturen und ein Musikbrei, bestehend aus wabbernden Synthie-Tönen, von denen ich dachte, dass sie zu einem Testlauf des Tonmischers gehörten. Fast endlos, sich permanent wiederholende Töne, die wohl von einer Person kam, die sich hinter dicken Trockeneis-Nebel-Wand versteckte. Man sah zumindest nur einen wagen Schatten. Später sah ich erst, dass die Person, dessen One-Man-Band „Blank Mass“ hieß, sich hinter einem transparenten Vorhang versteckte.

Recht pünktlich kam die Band mit ihren gefühlten 20 Gastmusikern auf die Bühne. Mit dem ersten Ton begann die Reise in ferne unbekannte Welten. Gänsehaut pur. Ständig untermalt von schönen bis wirren Bildern und Videos. Und immer wieder die eine Frage, die einem ständig an der Lippe klebt: Ist das isländisch oder eine Sprache von einem anderen Planeten? Aber ganz ehrlich. Es ist mir so egal. Die Stimme, die Gitarre, der Sound. Alles passt so wunderbar zusammen. Das unglaubliche an der Band ist eigentlich, dass die Musik so was von dermaßen „radiountauglich“ ist und es doch schafft, 6000 Menschen in eine Halle zu bringen. Irgendwie will man nicht das es aufhört…

Gespielt haben sie alles was mir wichtig war. Angefangen mit „Ny Batteri“, dass nach 4.30 so richtig in Fahrt kommt und dem unfassbaren schönen „untitled #1“, „untitled #6“ und „Sæglópur“. Ein paar neue Songs waren auch dabei, die Lust auf die neue Platte gemacht haben. Und wer einmal „Svefn-g-englar“ und das grandiose Ende mit „untitled #8“ gehört hat und mit einer nicht enden wollenden Gänsehaut nach Hause gegangen ist, will immer wieder in diese Welt entführt werden.

Die nächsten Tickets liegen schon hier.


BEWERTUNG: 10/10

www.sigur-ros.co.uk